Werkstätte für Orgelbau

Benedikt Friedrich

Großhaslach

Bereits im Jahre 1989 durften wir die Strebel-Orgel in Großhaslach im Zuge der Kirchensanierung überarbeiten.

Damals lag der Schwerpunkt auf der Überarbeitung der Windladen und des Pfeifenwerkes. In diesem Sommer wurden neben der Reinigung und Entfernung von Schimmel die Klaviaturen überarbeitet.

Disposition
Manual C - f '''  Pedal C - d’ 
Bordun 16 ' Subbaß 16 '
Prinzipal 8 ' Violon 8 '
Gedeckt 8 '    
Viola di Gamba 8 '    
Salizional 8 '    
Octav 4 '    
Traversflöte 4 '    
Octav 2 '    
Mixtur 3f. 2 2/3 ' Spielhilfen: Manualkoppel, Tuttitritt, Calcantenzug

 

Das Orgelwerk wurde im Jahre 1890 durch Johannes Strebel (Opus 19) aus Nürnberg als mechanische Kegellade mit 11 klingenden Registern erbaut.

Der Orgelbauer Johannes Strebel

Joh. Strebel wurde am 27.01. 1832 in Forchtenberg (Württemberg) geboren. 1848 ging er für 6 Jahre bei Walker / Ludwigsburg in die Lehre und blieb dann noch weitere 2 Jahre als Gehilfe dort. Danach wechselte er für zwei Jahre zu G.F.Steinmeyer nach Oettingen. 1858 kam er zurück nach Stuttgart, um sich bei der Fa. J.&P. Schiedmeyer Kenntnisse im Harmoniumbau anzueignen. 1860 – 62 war er bei dem Barmer Orgelbauer Adolph Ibach & Sohn. Anschließend arbeitete er bei dem bedeutenden französischem Orgelbauer Arestide Cavaille`- Coll in Paris. Anstatt für Cavaille` – Coll die Spanienvertretung zu über-nehmen entschloss er sich wieder zurück nach Oettingen zu gehen und wurde 1864 Teilhaber bei G.F. Steinmeyer. Dort war er u.a. Leiter der Harmoniumabteilung. 20 Jahre währte diese Zusammenarbeit. 1884 gründete er seine eigene Werkstatt in Nürnberg. In den 25 Jahren, in denen seine Firma bestand baute er ca. 170 neue Orgelwerke. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die auf der Höhe der Zeit stehende Intonationskunst und der Bau äußerst funktionstüchtiger Kegel- später dann auch Taschenladen. Johannes Strebel starb am 20 Juni 1909 im Alter von 78 Jahren. Seine Söhne Wilhelm und Hermann führten den Betrieb noch bis zum ersten Weltkrieg mit Erfolg fort. 1921 trat Wilhelm Strebel mit dem Betriebsvermögen bei Steinmeyer in Oettingen ein. Die Firma nannte sich dann Steinmeyer & Strebel.

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